Windows Autopilot: Rollout-Effizienz aus der Cloud
Seit Ausbruch der Corona Pandemie hat auch die Nutzung von Home Office massiv zugenommen. Dementsprechend viele Mitarbeiter*innen mussten dafür von ihren Arbeitgebern mit neuen Devices ausgestattet werden. Für IT-Abteilungen ein nicht unbeträchtlicher Aufwand, denn schließlich sind sie die notwendige Zwischenstation jedes neuen Geräts auf seinem Weg zum User. Sie kümmern sich um die Installation des richtigen Betriebssystems sowie aller notwendigen Anwendungen. Eine Erleichterung für derart geplagte IT-Kolleg*innen verspricht nun aber der cloudbasierte Rollout via Windows Autopilot.
Rollout-Routinen als Effizienz-Killer
Bisher übliche Rollout-Routinen haben stets die Arbeit zumindest einer fachkundigen Person erfordert. Besonders sportliche Admins sind dann mit einem USB-Stick voller Installationsdateien von Rechner zu Rechner gelaufen und haben die Einbindung in die Unternehmensumgebung zur Gänze manuell durchgeführt. Eine zugegeben äußerst zeitaufwendige Methode, die noch dazu recht fehleranfällig ist, da hierbei gerne einzelne Programme oder Einstellungen vergessen werden.
Für gewöhnlich haben erfahrene Kolleg*innen natürlich auf Deployment-Tools wie MECM gesetzt. Aber auch diese Methode ist verhältnismäßig aufwändig. Denn die neuen Geräte müssen zur Durchführung der notwendigen Installations- und Konfigurationsmaßnahmen mit der lokalen Netzwerkinfrastruktur verbunden sein. Je mehr Geräte also via Switch im Netz hängen, umso mehr verlangsamt sich die Datenübertragung und umso länger dauert letzten Endes der Rollout.
Will man beispielsweise 200 Clients mit Hilfe eines On Premise Deployment Systems einsatzfertig machen, so ist ein einzelner Techniker damit locker drei bis vier Arbeitstage lang ausgelastet.
Microsoft Endpoint Configuration Manager (MECM)
Der Microsoft Endpoint Configuration Manager ist ein Microsoft-Produkt, das die Verwaltung, Bereitstellung und Sicherheit von Geräten und Anwendungen in einem Unternehmen ermöglicht. Neben anderen potenziellen Einsatzmöglichkeiten verwenden Administratoren MECM häufig für den Schutz von Endgeräten, die Patch-Verwaltung und die Softwareverteilung.
Wie bereits oben erwähnt, ist es bei der Verwendung von MECM notwendig, dass der Rollout bei neuen Geräten direkt aus dem Firmennetzwerk vorgenommen wird. Allerdings ist man hier schon dazu übergegangen, dass lediglich die allernotwendigsten Schritte, wie etwa das Deployment des Betriebssystems, im internen Netz abgewickelt werden. Spezifische Softwarepakete hingegen, werden bei diesem Modell dann von den Anwender*innen selbst über die Cloud heruntergeladen.
Der größte Ressourcenfresser ist aber auch bei dieser Methode weiterhin aktiv, nämlich das Erfordernis einer Anbindung ans Firmennetz. Angesichts einer modernen Arbeitswelt mit Remote Work Konzepten kann man das als einigermaßen antiquiert und nicht länger praktikabel bezeichnen.
Modernes Deployment mit Windows-Autopilot
Windows Autopilot ist ein Cloud-basierter Dienst, der keine besondere Infrastruktur erfordert. Und so einfach läuft dann auch ein typischer Betriebssystem-Rollout damit ab:
- SysAdmin erstellt Geräteprofil(e)
- SysAdmin registriert das/die Gerät(e) beim Windows Autopilot-Dienst
- SysAdmin weist dem/den Gerät(en) ein Profil zu
- Gerät wird von Anwender*innen gebootet
- Das Gerät wird mit dem Netzwerk verbunden (beliebiges Netzwerk - zu Hause, am Arbeitsplatz, öffentlich)
- User*in gibt Unternehmensanmeldedaten, Sprach- und Tastatureinstellungen an
- Das Gerät konfiguriert sich selbst anhand der zugewiesenen Profile
- Wenn das Unternehmen Microsoft Endpoint Manager ("vormals Intune") verwendet, können zusätzliche Richtlinien und Anwendungen für das Gerät bereitgestellt werden.
Im Prinzip verlagert sich hier also die Rollout-Tätigkeit von den Techniker*innen zu den Anwender*innen, wo auch immer sich diese gerade befinden. Wichtig ist nur eine Anbindung ans Internet. Im Rahmen eines sogenannten "Pre Provisionings" sind hier alle gerätespezifischen Konfigurationen bereits eingerichtet. Für den Start des Prozesses drückt der Hersteller/SysAdmin lediglich eine bestimmte Tastenkombination. Je nachdem, wie viele Softwarepakete dann benötigt werden, variiert der Zeitaufwand. Aber für gewöhnlich ist in 15 bis 20 Minuten alles erledigt. User*innen müssen sich dann nur noch mit ihren jeweiligen Zugangsdaten anmelden und verfügen über ein voll einsatzfähiges Gerät. Sämtliche Apps und Device-Configs werden dabei übersprungen, weil bereits alles eingerichtet ist.
Fazit
In der Regel verwenden IT-Expert*innen viel Zeit und Ressourcen mit dem Aufspielen von Betriebssystem und Softwarepaketen auf die Rechner von Anwender*innen. Windows Autopilot bietet hierzu eine moderne Alternative, die noch dazu ganz ohne Server-Infrastruktur auskommt. Denn wesentliche Schritte des Rollouts können nun von den User*innen selbst vorgenommen werden.
Es braucht dafür weder spezielle IT-Kenntnisse noch komplexe Serverlandschaften, die ihrerseits regelmäßig ausgetauscht und gewartet werden müssten. Gerade für kleine Unternehmen ist der Windows Autopilot also ein großer Schritt in Richtung schlanker Strukturen und mehr Kosteneffizienz.
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