Worauf Sie bei einer Hybrid Cloud achten sollten

3 Min. Lesezeit
15. März 2018

Viele Unternehmen stellen sich die Frage, welche Art von Cloud-Lösung für sie am Besten ist: eine Public- oder eine Private-Cloud. Optimal ist oft eine Kombination aus beiden Cloud Welten, eine sogenannte Hybrid-Cloud. Sie bündelt die Vorteile von Private-Cloud und Public-Cloud, wodurch Kosten gesenkt werden und gleichzeitig die Kontrolle über die Daten behalten wird.

Unternehmen können somit ihre Geschäftsabläufe von Grund auf optimieren. Lesen Sie im folgenden Beitrag, worauf Sie bei einer Hybrid-Cloud achten sollten, welche Vor- und Nachteile es gibt und auf welche Sicherheitsaspekte Sie achten müssen.

Öffentlich oder privat: die Unterschiede

Unter Public-Cloud wird ein öffentliches Angebot eines frei zugänglichen Providers verstanden, der seine Dienste über das Internet zugänglich macht. Hierbei unterscheiden wir zwischen Consumer-Cloud-Lösungen wie OneDrive, WhatsApp oder Dropbox und Business-Clouds, wobei Microsoft, Amazon und Google zu den Big Playern zählen. 

Es ist klar, dass Unternehmen Business-Cloud-Lösungen einsetzen sollten, da die Sicherheitsstandards weitaus höher sind als bei Consumer-Clouds. Allerdings wissen IT Leiter auch, dass es gar nicht so einfach ist Consumer-Cloud Lösungen zu verbieten. Diese Online Services stehen sehr einfach zur Verfügung und bei Mitarbeitern fehlt die Wahrnehmung der Risikos.

Werden IT Services in einer Weise angeboten, dass der Endnutzer im Unternehmen cloud-typische Mehrwerte nutzen kann, wie z. B. eine skalierbare IT-Infrastruktur oder installations- und wartungsfreie IT-Anwendungen, die über den Webbrowser in Anspruch genommen werden können, dann spricht man von einer Private-Cloud.

Vorteile einer hybriden IT-Infrastruktur

Um komplexe Herausforderungen beim Datenmanagement zu bewältigen, setzen IT-Abteilungen vermehrt auf die neue hybride Architektur, wobei Private- und Public-Cloud-Ressourcen kombiniert werden.

Business Lösungen lassen sich dank dieser Flexibilität schnell und kostengünstig umsetzen, bei gleichzeitiger Gewährleistung von Sicherheit und Datenschutz. Der Sinn dahinter ist der Profit durch das Einsparpotenzial der Public-Cloud bei gleichzeitiger Kontrolle über die Daten.

Die Vorteile zusammengefasst:

  • eine hohe Flexibilität und günstige Kostenmodelle der Public-Cloud
  • ein hoher Grad an Sicherheit und Datenschutz der Private-Cloud
  • Abdeckung kurzfristiger Spitzenauslastungen
  • das kurzfristige Buchen zusätzlicher Rechen- und Speicherkapazität

Anwendungsgebiete der Hybrid-Cloud

Typische Einsatzszenarien für Hybrid-Cloud:

  • Entwicklung und Tests
  • Big Data-Analysen
  • Disaster Recovery
  • Multi-Tier-Backup
  • High Performance Computing

So bleiben geschäftskritische Daten in der Hand des Unternehmens, auch wenn diese von einer neuen Applikation verwendet werden.  Die für das Entwickeln und Testen der Applikation benötigte Computing-Infrastruktur wird über den Public-Cloud-Service bereitgestellt. 

Ein weiteres Beispiel sind Produktionsapplikationen, etwa für Gehaltsabrechnungen, die einen Public-Cloud-Service nutzen, um Workload-Schwankungen auszugleichen und die Rechenleistung an die jeweiligen Anforderungen anpassen. Gleichzeitig verbleiben die Daten dieser Applikationen im Unternehmen.

Kommt es im Zuge der Entwicklung eines Projekts zu aufwändigen Simulationen oder Datenanalysen, können diese kurzfristig durch die Public-Cloud bereitgestellt werden. Ist das Projekt abgeschlossen und werden die Ressourcen nicht mehr benötigt, können diese gekündigt werden.

Es treten keine teuren Investitionen auf und die Abrechnung erfolgt meist nach tatsächlicher Nutzung. Außerdem ist es nicht notwendig Hardware zu beschaffen. Stellt sich heraus, dass ein Projekt länger dauert und eventuell die Private-Cloud-Lösung auf lange Sicht günstiger ist, kann man jederzeit problemlos umsatteln.

Nachteile Hybrid-Cloud

Neben den zahlreichen Vorteilen bringt die Nutzung einer hybriden Cloud-Lösung aber auch folgende Nachteile mit sich:

  • eine steigende Komplexität der IT-Infrastruktur
  • ein aufwändigeres IT-Management
  • das Risiko der Speicherung sensibler Daten in der falschen Cloud
  • eine detaillierte und aufwändige Analyse der Geschäftsprozesse im Vorfeld

Herausforderungen bei der Migration

Das oberste Credo lautet, einen Überblick zu schaffen und diesen zu behalten. Das bedeutet, dass im Vorfeld alle Geschäftsprozesse analysiert werden müssen, Anforderungen zu Speicherorten sowie Sicherheitsaspekte aufzulisten und zu prüfen sind. Die Herausforderung besteht danach darin, diese Prozesse auf die Cloud zu übertragen.

Vor allem ab dem in Kraft treten der EU-DSGVO ab 25. Mai 2018 ist zu prüfen, ob personenbezogene Daten auf der Hybrid-Cloud gespeichert werden und die gesetzlichen Anforderungen an die Auftragsdatenverarbeitung erfüllt werden.

Es empfiehlt sich, Business-Clouds zu nutzen, die ihre Server in der EU betreiben bzw. die Datenschutz Regeln der EU umsetzen. In jedem Fall sollte auf eine saubere Trennung zwischen Datenverarbeitung und -speicherung durch Public und Private-Clouds geachtet werden.

Fazit Hybrid-Cloud

Unternehmen eröffnen sich durch die Kombination aus Datenkontrolle via Private-Clouds und Flexibilität via Public-Clouds völlig neue Möglichkeiten zur Bereitstellung von IT-Services.

Beschränkungen durch schwer skalierbare Infrastrukturen fallen weg und für jede Anforderung kann die passende Public-Cloud gewählt werden. Neue Geschäftschancen können wahrgenommen, schwankende Workloads und Spitzenlasten abgefangen und Kosten reduziert werden.

10 Tipps:

So wird Hybrid IT Onboarding ein Erfolg

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