Nach der Broadcom-Übernahme: Was die Neuausrichtung von VMware für Kunden wirklich bedeutet

6 Min. Lesezeit
18. Juli 2024

Die Übernahme von VMware durch Broadcom hat in den letzten Monaten viele Fragen bei unseren Kunden aufgeworfen. Wie teuer wird die Umstellung auf ein Subscription-Modell für unser Unternehmen? Wohin steuert VMware in Zukunft? Was ist künftig die richtige Virtualisierungsstrategie? Zu diesen und weiteren Themen wollten viele IT-Verantwortliche die Meinung unserer Expert:innen hören.

Die Verunsicherung der VMware-Kunden war durchaus verständlich – schließlich betreiben Unternehmen heute zahlreiche geschäftskritische Anwendungen auf der vSphere-Plattform und haben nicht nur in Lizenzen, sondern auch in Personal und Know-how investiert. Ein Wechsel zu einer anderen Virtualisierungslösung ist für viele Kunden nicht ohne weiteres machbar.

Ein halbes Jahr nach der Ankündigung zeigt sich, dass viele der anfänglichen Sorgen und Befürchtungen unbegründet waren. In einigen Beiträgen wurde vermutet, dass die Kosten für VMware-Kunden um das Zehn- bis Zwölffache steigen könnten. Uns ist kein Fall bekannt, in dem künftig auch nur annähernd so viel mehr für ein neues Abonnement bezahlt werden muss. Ja, VMware wird für viele unserer Kunden kurzfristig teurer. Aber die Mehrkosten amortisieren sich oft sehr schnell, weil die Kunden deutlich mehr Leistung und Funktionalität für ihr Geld bekommen. Bei einer ganzheitlichen Kosten-Nutzen-Betrachtung sollten Unternehmen daher vor allem fünf Aspekte beachten.

 

Inhalt

1. Das Subscription-Modell steht für kontinuierliche Innovation
2. Fokussierung auf die wichtigsten Core-Produkte schafft mehr Klarheit
3. Das vereinfachte Produktangebot verkürzt die Time-to-Value
4. Die Portabilität zwischen On-Prem und Cloud eröffnet neue Möglichkeiten
5. Bewährte Partner unterstützen Kunden bei der Transformation
Fazit und Blick in die Zukunft

 

1. Das Subscription-Modell steht für kontinuierliche Innovation

VMware war einer der letzten großen Softwarehersteller, der von unbefristeten Lizenzen auf ein abonnementbasiertes Modell umgestellt hat. Auch wenn einige Anwendende damit zunächst nicht glücklich waren, handelt es sich letztlich um eine marktübliche Vorgehensweise. Denn diese Strategie entspricht dem Wunsch vieler Kunden, die heute verstärkt auf flexible, nutzungsabhängige Abrechnungsmodelle setzen und statt mit hohen Einmalinvestitionen (CAPEX) lieber mit planbaren laufenden Ausgaben (OPEX) kalkulieren.

Das Subscription-Modell stellt zudem sicher, dass VMware-Kunden künftig von allen Weiterentwicklungen ihrer Lösung profitieren und nicht für bestimmte Funktionen eine andere Produktedition erwerben müssen. Sobald neue Funktionen veröffentlicht werden, stehen sie allen Kunden mit der entsprechenden Subscription zur Verfügung.

Broadcom hat den VMware-Kunden kontinuierliche Innovationen versprochen und angekündigt, in den ersten 24 Monaten nach der Übernahme zwei Milliarden US-Dollar in die Entwicklung neuer Technologien zu investieren. Erste Ergebnisse sind bereits sichtbar: Ende Juni wurden VMware Cloud Foundation 5.2 und VMware vSphere Foundation 5.2 mit vielen nützlichen Erweiterungen und Neuerungen vorgestellt. Dazu gehören unter anderem ESXi Live Patching, VCF Import und vSAN Max und vSAN ESA Unterstützung. Mehr über die Mehrwerte der neuesten VMware-Releases lesen Sie in diesem Blog.

Frau vor Computer mit Cloud Grafik

 

 

2. Fokussierung auf die wichtigsten Core-Produkte schafft mehr Klarheit

Bis zum letzten Jahr hatte VMware auch durch Akquisitionen ein enorm komplexes Produktportfolio aufgebaut. Vor der Übernahme von Broadcom verfügte VMware über 168 verschiedene Produkte, die in insgesamt 9.000 verschiedenen Versionen und Konfigurationen erhältlich waren. Das machte die Auswahl und Beschaffung für VMware-Kunden oft langwierig und kompliziert. Die Konsolidierung des Portfolios und die Fokussierung auf zwei Core-Bundles sind daher aus unserer Sicht die richtigen Schritte. Welche Komponenten in den aktuellen VMware-Bundles enthalten sind, hat William Lam in seinem Blog zusammengefasst.

Mit der VMware Cloud Foundation (VCF) bietet VMware eine komplette Plattform für das Software-Defined Data Center, die Lösungen für Compute, Storage, Networking und Security umfasst. Die Plattform integriert verschiedene VMware-Komponenten wie vSphere, vSAN, NSX und die VMware Aria Suite (ehemals vRealize Suite) für das Management von Rechenzentren und Cloud-Umgebungen.Kunden, die heute schon große Teile des Technologie-Stack der VCF im Einsatz haben, können jetzt sogar erhebliche Kosten sparen. VMware hat den bisherigen Abonnementlistenpreis der VCF halbiert und höhere Support-Service-Level hinzugefügt.

Für Kunden, die VMware bisher vor allem als Virtualisierungslösung einsetzten, ist die VMware vSphere Foundation (VVF) die richtige Wahl. VMware bietet aus unserer Sicht nach wie vor die leistungsfähigste und stabilste Plattform für die Verwaltung und den Betrieb virtualisierter IT-Ressourcen. Natürlich gibt es heute am Markt Alternativen wie Hyper-V oder KVM, die auf den ersten Blick günstiger erscheinen. Kunden sollten jedoch bedenken, dass es mit dem Wechsel zu einem anderen Hypervisor nicht getan ist. Unternehmen können zwar möglicherweise kurzfristig Lizenzkosten einsparen, müssen dann aber mehr in ihre Mitarbeitenden investieren. Viele IT-Abteilungen haben in den letzten Jahren umfangreiche Erfahrungen mit VMware gesammelt, verfügen aber beispielsweise nicht über das Linux-Know-how, um eine KVM-Infrastruktur zu betreiben.

 

3. Das vereinfachte Produktangebot verkürzt die Time-to-Value

Ein großer Vorteil der neuen Core-Bundles ist aus unserer Sicht, dass diese die Umsetzung von Projekten deutlich beschleunigen – und damit auch schneller Mehrwerte für das Business schaffen. Unternehmen erhalten alle benötigten Komponenten aus einer Hand, können sich auf die Kompatibilität verlassen und sind nicht von Drittanbietern in Bereichen wie Storage, Networking und Automatisierung abhängig.

So lassen sich schneller Infrastrukturen aufbauen, um beispielsweise neue digitale Services bereitzustellen. Das zentrale Management mit vCenter und die zusätzliche Automatisierung von Workflows mit Aria vereinfachen gleichzeitig den laufenden Betrieb – ganz gleich, ob die IT-Anwendungen im Rechenzentrum oder in der Cloud ausgeführt werden. Auch Erweiterungen und Updates können in der nahtlosen integrierten VMware-Umgebung wesentlich leichter durchgeführt werden als in einer komplexen Infrastruktur mit Komponenten unterschiedlicher Hersteller.

Mann vor Laptop, Cloud Update

 

4. Die Portabilität zwischen On-Prem und Cloud eröffnet neue Möglichkeiten

VMware hat auch den Wechsel zwischen On-Premise- und Cloud-Umgebungen stark vereinfacht. Kunden können nun die VMware-Umgebung, die sie im eigenen Rechenzentrum betreiben, einfach in die Cloud migrieren und dort die bestehenden Subscriptions weiter nutzen. Mit den bisherigen Lizenzbestimmungen waren Cloud-Migrationen oft sehr umständlich.

Broadcom-CEO Hock Tan betonte in einem Blog-Artikel, „dass Endkunden die vollständige Freiheit haben sollten, ihre Workloads von eigenen Rechenzentren zu Cloud Providern und zwischen Cloud-Anbietern zu verlagern.“ VMware erreicht dies durch eine einheitliche Preisgestaltung und Lizenzierung pro CPU-Kern sowie durch die Standardisierung des Technologie-Stacks für Cloud-Provider auf Basis von VCF.

Diese Strategie erleichtert es Kunden, Angebote von Partnern zu vergleichen und erhöht die Auswahl und den Wettbewerb. Gerade bei neuen Technologien wie KI eröffnet die flexible Portabilität viele neue Möglichkeiten. Kunden müssen beispielsweise für ressourcenintensive KI-Anwendungen keine teure Hardware anschaffen, sondern können diese Workloads nach Bedarf in der Cloud ausführen und zahlen dann nur für die tatsächlich genutzte IT-Leistung.

 

5. Bewährte Partner unterstützen Kunden bei der Transformation

Die Broadcom-Übernahme hatte auch Auswirkungen auf das Partner-Netzwerk von VMware. Langjährige VMware-Partner wie ACP sind aber auch weiterhin für ihre Kunden da und helfen ihnen, den Übergang auf das abonnementbasierte Modell so reibungslos wie möglich zu gestalten.

Wir zeigen unseren Kunden, wie ein Trade-In von unbefristeten Lizenzen funktioniert und welches Subscription-Angebot für sie am besten geeignet ist. Wenn zusätzlich neue Hardware implementiert werden muss, beraten wir sie zum Sizing und finden gemeinsam die beste Konfiguration für die jeweiligen Workloads.

Als VMware Service Provider können wir Ihnen VCF-Subscriptions auch in Kombination mit einem Managed Service-Vertrag anbieten. In vielen Fällen sind dann Kosten dann sogar geringer, als wenn Sie die Subscription direkt über VMware beziehen. Die VMware-Komponenten können dann bei uns im Datacenter laufen – oder auch in Ihrer eigenen Infrastruktur. Mit unserem VMware Premium Service unterstützen wir Sie im laufenden Betrieb und sorgen dafür, dass technische Fragen rasch gelöst werden und Systeme nach einer Störung schnell wieder verfügbar sind.

Handschlag - Blogbeitrag - Broadcom Übernahme VMware - Bild 2 -shutterstock_2014536923

 

Fazit und Blick in die Zukunft

Die vergangenen Monate waren für die Kunden und Partner von VMware teilweise recht turbulent. Jetzt ist es an der Zeit, den Blick nach vorne zu richten und die Umstellung auf das Subscription-Modell proaktiv anzugehen. VMware bietet aus unserer Sicht auch in Zukunft die stabilste Virtualisierungsplattform und hat mit der Cloud Foundation ein wirklich leistungsfähiges Paket für jede Datacenter- und Cloud-Umgebung geschnürt. Weitere innovative und nützliche Funktionen kommen laufend hinzu.

Wenn Sie heute schon VMware einsetzen, gibt es kaum einen Grund, zu einem anderen Anbieter zu wechseln. Wir helfen Ihnen gerne, auch in Zukunft das Beste aus den neuen Angeboten von VMware by Broadcom herauszuholen. Kontaktieren Sie uns jetzt für ein Beratungsgespräch.

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